22 Schloss

22 Schloss

Mindestens seit dem 12. Jahrhundert bestand an der Stelle des heutigen Schlosses eine Burganlage, die älteste urkundliche Erwähnung datiert auf das Jahr 1198. Verschiedene Adelsgeschlechter beherrschten von hier aus die Grafschaft Schleiden (Edelherren von Schleiden, Grafen von Manderscheid-Schleiden, Grafen von der Marck). Im Lauf der Zeit wurde das Aussehen des Schlosses durch Ausbau, Zerstörung und erneuten Aufbau beträchtlich verändert. bevor die Festungsanlage im 18. Jahrhundert nahezu völlig geschleift wurde. Später wurde sie durch die Herzöge von Arenberg in veränderter Form als Schloss zu einer Residenz aufgebaut. 1920 verkaufte der Herzog das stark renovierungsbedürftige Bauwerk an den Lazaristenorden, der nach umfangreicher Sanierung dort ein Schüler-Internat betrieb. Am 13. Dezember 1944 zerstörte ein Bombenangriff das Bauwerk völlig, das bis auf die Außenmauern niederbrannte. 1951, nach der teilweisen Rekonstruktion, errichteten Oblaten-Patres dort erneut ein Internat als „Schülerheim Marianum“. Nach der Schließung des Internats und jahrelangem Leerstand entstand nach neuerlichen Umbauten in den 1990er Jahren eine Wohnanlage als Seniorenresidenz und das Schlossrestaurant. Der ehemalige abgebrannte Wirtschaftstrakt wurde durch einen Neubau ersetzt, in dem heute ein Pflegeheim untergebracht ist. Es empfiehlt sich, nicht nur den Innenhof zu besichtigen, der öffentlich zugänglich ist, sondern auch von der Terrasse der Gastronomie an der Talseite des Gebäudes einen Blick über die Stadt und das Oleftal zu werfen.